" Menschen glücklich zu machen, hat mir sehr viel Spaß gemacht."

Jwan Sheikho , 21 Jahre

Wo kommst du her?
Ich komme ursprünglich aus Syrien, wohne aber seit 5 ½ Jahren in Bonn.

Was machst du beruflich?
Ich habe gerade mein Fachabitur abgeschlossen. Jetzt bewerbe ich mich an Hochschulen auf ein Studium im Fach Soziale Arbeit.

Warum hast du dich 2019 für einen Einsatz im Europäischen Solidaritätskorps entschieden?
Durch eine Klassenfahrt zur Jugendakademie Walberberg habe ich vom ESK erfahren und fand es spannend. Hauptsächlich wollte ich damit meine Fremdsprachenkenntnisse verbessern.

Wieso hast du dann die Jugendakademie Walberberg als Projekteinsatzort gewählt?
Ich wollte meinen Freiwilligendienst eigentlich in Schottland machen, um mein Englisch zu verbessern. Ich sollte für zwei Wochen Teil eines Freiwilligenteams werden. Länger kam für mich erst einmal nicht infrage, weil ich mir unsicher war, wie ich im Ausland so zurecht komme und ob das etwas für mich ist.

Leider waren meine notwendigen Papiere für einen Aufenthalt in Schottland aber nicht vollständig. Kurzfristig wurde der Einsatz für mich abgesagt. Ich war verzweifelt und enttäuscht. Dann hat mich die Jugendakademie Walberberg angefragt, ob ich nicht Lust hätte, Teil eines Freiwilligenteams bei ihnen zu werden. Ich habe etwas gezögert, weil es ja etwas ganz anderes war, als ich vorhatte. Aber da Walberberg nicht weit von Bonn entfernt ist, habe ich gedacht, ich schaue einfach mal vorbei. Am Ende muss ich sagen: Es war sogar viel besser als Schottland.

Was waren deine Erwartungen?
Ich hatte gar keine. Ich wusste ja gar nicht, wie so etwas abläuft. Ich wollte einfach neue Leute kennenlernen.

Was waren deine Aufgaben im Projekt?
Der GFO Klostergarten ist eine Einrichtung für Kinder, Jugendliche, Mütter und Senioren. Wir waren also in mehrere Gruppen aufgeteilt, die sich in jeweils anderen Bereichen eingebracht haben. Ich war im Altenheim eingesetzt und habe dort unter anderem bei der Fußpflege und Maniküre geholfen und mit den Senioren zusammen gebastelt. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, die Menschen glücklich zu machen.

Was ziehst du für ein Fazit aus dem ESK-Einsatz?
Es war eindeutig besser als erwartet. Die zwei Wochen kamen wir vor wie zwei Jahre. Wir haben uns im Team alle sehr gut verstanden und sind sogar ein Jahr danach noch regelmäßig in Kontakt. Die Teilnehmer waren so verschieden, das war total cool. Wir hatten sehr viele Möglichkeiten uns in Projekte einzubringen und auch in der Freizeit haben wir viel unternommen, zum Beispiel Ausflüge nach Bonn, Brühl und Köln. Ich kann das ESK nur jedem empfehlen.

Wie schaust du nun auf Europa? Anders als vorher?
Ja, definitiv. Ich konnte viel über andere Kulturen lernen und habe jetzt Freunde in ganz Europa. Nach meinem ESK bin ich privat noch durch einige Länder gereist. Ich habe überall viele nette Menschen kennengelernt.

Wie haben dich deine Erfahrungen durch das ESK geprägt?
Ich habe gemerkt, dass ich beruflich etwas im sozialen Bereich machen will. Das ESK hat also die Wahl meines Studienfachs beeinflusst. Außerdem bin ich in der Jugendakademie Walberberg weiterhin aktiv. Ich helfe dort neuen Freiwilligen, die sich noch nicht auskennen.